Chorwerk - PASSION                                                      

Komponiert von Annette Stopp 2010

Dauer ca. 35 Minuten

Besetzung: Chor (SATB)
4 Solisten (SATB)
Englischhorn
1. Violine
2. Violine
Viola
Violoncello
Kontrabass
Vibraphon
Grosse Trommel
Kleine Trommel
Orgel

 

 
Quelle: elk-wue.de 

Aus der Stilepoche des Barocks gibt es einige Passionen, die bekanntesten sind die Matthäus-passion und die Johannespassion von J.S.Bach. Die Passion von Annette Stopp orientiert sich stilistisch eher an moderner Filmmusik, welche das Geschehen untermalt und Stimmungsbilder erzeugt. Vertont sind Texte zur Passionsgeschichte aus den vier Evangelien.

Im 1. Teil In Getsemani - die Gefangennahme beschwören ruhig bewegte Begleitfiguren von Orgel, Streichern und Vibraphon die Stimmung banger Vorahnung und tiefer Einsamkeit herauf. Jesus hadert im Gebet. Plötzlich bricht ein Tumult aus. Ein packender Rhythmus der grossen Trommel mit schnellen Läufen der Geigen untermalt die aufwühlende Szene.

  • Wacht und betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, das Fleisch aber schwach.
  • Seht, die Stunde ist gekommen. Steht auf und lasset uns gehen! Seht, der mich ausliefert, ist da!
  • Aber das ist eure Stunde, und darin besteht die Macht der Finsternis.

 Der 2. Teil Verhandlung - Verleugnung ist formal streng komponiert. Celli und Kontrabass treiben die sonst eher statische Musik voran - das Schicksal nimmt unbarmherzig seinen Lauf. Der gut hörbare zweimalige Schrei des Hahns erinnert Petrus daran, dass Jesus die Verleugnung voraus gesagt hatte. Seine tiefe Verzweiflung wird vom Chor besungen. Pilatus hält Jesus zwar für unschuldig, er beugt sich aber dem Druck des tobenden Pöbels („Kreuzige ihn!“).

  • Er ist des Todes schuldig!
  • Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben. Und Petrus brach in Tränen aus.
  • Kreuzige ihn!

Der 3. Teil Kreuzigung und Tod beginnt mit einer Passacaglia in düsterem E-moll. Sie gibt die trostlose Stimmung auf Golgatha und das Leiden des Gekreuzigten wieder. Doch eine der zentralen Verheissungen des christlichen Glaubens ist die Auferstehung. d.h. der Tod ist nicht das Ende. So endet dieses Werk nicht mit dem Tod Jesu, sondern die dunkle Tonart E-moll moduliert für den Schlusschor ins hell strahlende C-Dur mit dem wohlbekannten Passacagliathema und den Worten aus Johannes 3, 16: „So hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzigen Sohn gab, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben habe.“

  • Andere hat er gerettet, er rette jetzt sich selbst, wenn er doch der Gesalbte Gottes ist.
  • Und Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist.
  • Denn so hat Gott die Welt geliebt.
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